Licht – Leben – Liebe

Lebens|t|räume Magazin – Ausgabe August 2024

 

Wenn Sie mir schreiben möchten:
Wolfgang Maiworm, E-Mail: wolfgang@lebens-t-raeume.de, Website: www.wolfgangmaiworm.de

Liebe Leserinnen und Leser,

„Wunder des Lebens“ – unter diesem Motto soll die August-Ausgabe der „Lebens-t-räume“ stehen. – Was sind diese „Wunder“? Wo kann ich sie entdecken, wie kreieren, wie würdigen? In meinem Kopf sind sofort viele sogenannte Wunder nebeneinander zu finden: Die Auferstehung Jesu, die Haus-Geburten meiner Töchter, die Erweckung des Lazarus, die gigantische Entwicklung vieler meiner Ideen….. ……und schon bin ich bei dem angelangt, was wesentlich ist: das Wunder liegt im Alltäglichen, im Wahrnehmen dessen, was wunderbarer Weise immer wieder neues Leben in sich trägt, neues Leben gebiert, den Tod überwindet – und offenbart, was in der ZEN-Geschichte angesprochen ist, die ich oft in der Pyramide auf Lanzarote erzählte:

„Zwei Osho-Schüler treffen zwei Schüler von Sai Baba. Die sprechen sie an und schwärmen von ihrem Meister, dass er heilige Asche regnen lassen könne, dass er Goldgegenstände aus der Luft manifestieren könne, dass er sogar letztlich über den Fluss hinweg, von einem Ufer zum anderen, seinen Schülern etwas auf einem Blatt aufgeschrieben habe. Und dann schließen sie mit der Frage: Und welche Wunder kann euer Meister vollbringen? – Die beiden Osho-Schüler schauen sich an und sagen dann übereinstimmend: Das einzige Wunder, das unser Meister vollbringen kann, ist, keine Wunder zu vollbringen.“

Angesichts dessen kann man sich nur wundern, wie tief wir Menschen schlafen und nicht sehen können, dass in jedem Augenblick das Wunder des Lebens als etwas ganz Alltägliches erscheint. Zum Beispiel, wenn plötzlich die Knospe aufgeht und die Blüte erscheint, zum

Beispiel, wenn der Kokon aufplatzt und der Schmetterling frei wird, zum Beispiel, wenn der Muttermund sich öffnet und aus dem bis dahin Verborgenen der Schrei nach Leben erwacht.

Ausgestattet mit dieser Art von Betrachtung der sogenannten Wunder begreifen wir, dass das vermeintlich Unmögliche immer möglich ist, wenn wir nur hinschauen lernten – und bewusst ins Vertrauen gingen, dass JETZT ein solches Wunder möglich ist.

Deshalb gibt es auch politisch nur eine Lösung zur Überwindung des Konfliktes zwischen endlos streitenden Parteien, als das Wunder für möglich zu halten, dass EINsichten erfolgen, über die man sich bei nur logischer Betrachtung der Gegensätzlichkeiten wundert. EINsichten sind die Vereinigung von zwei Polen, die immer zusammengehören.

Deshalb gibt es guten Grund, Sahra Wagenknechts Gedanken Zeit und Raum zu schenken. Sie sucht Mehrheiten für die EINsicht, dass man ohne Vorbedingungen mit Putin, der einen Pol vertritt, sprechen (lernen) muss, auch dann, wenn im Kriegsgetümmel extremste Parolen ausgegeben werden, was an Voraussetzungen für Gespräche gegeben sein müsste. Dies gilt ja nur so lange, als der andere Pol unterstellt, dass alles, was vom Gegenüber kommt, Lüge sei.

Eine weitreichende Weisheit sagt: Die tiefere Wahrheit ist, dass auch das Gegenteil richtig ist.

So unvoreingenommen den Dialog zu suchen, könnte bedeuten, dass man Wunder nicht als etwas betrachtet, was nicht normal sei, dass es die nur zufällig gäbe – und sicherlich nur die einzelne Verwirklichung eines Traumes sei. Jene, die an eine Möglichkeit der Einigung mit Putin glauben, seien folglich nur Traumtänzer.

Ich bleibe dabei: Politiker in ihrem Amt kreisen immer nur um sich selbst, aber sie sind Menschen, die zum Teil einen Intelligenzquotienten haben, der es sogar ihnen ermöglicht, ein kosmisches Bewusstsein zu entwickeln, das heißt, aus den engen Grenzen ihres Egos, den engen Grenzen ihres interfraktionellen Zwanges, den engen Grenzen nationalstaatlichen Denkens und Handelns herauszutreten, um sich fortan für das Wunder zu öffnen, dass das Pragmatische, auf das sie sich berufen, der Kokon ist, der bereit ist für eine weitere Entwicklung, die wahre Befreiung bedeutet, die aus dem Erdgebundenen auffliegt gen Himmel – und jubelt, dem EINEN huldigt.

Dazu gehört ein starker Wille. Dazu gehört Mut. Dazu brauchen wir wieder Pioniere, die vorangehen. Sahra Wagenknecht ist es hoffentlich. Meine Frage zu ihr heißt: Ist Dein Wille wirklich stark genug, um den Weg auch wirklich gehen zu können? Erst wenn Dein Wille sich darauf richtet, in Deinem Tun Gott zu finden, wirst Du das Wunder im Alltäglichen erleben; ansonsten bist Du bei allem guten Willen nur eine Politikerin – und wir brauchen Dich zu sonst nichts.

Herzlichst, Wolfgang Maiworm