Lebens|t|räume Magazin

Ausgabe November 2023

Bewusstsein und Gesundheit
Lara-Marie Obermaier: Mystic Woman
Lara Weigmann: Ayurveda für Frauen
Manfred Doepp: Was hindert uns daran, uns vor Elektrosmog zu schützen
Susanne Scheuer: Ein ungewöhnlicher Fall (PSE)
Stanislav Grof: Psychotherapie und Selbsterforschung

 

…und vieles mehr

Wenn Sie mir schreiben möchten:
Wolfgang Maiworm, E-Mail: wolfgang@lebens-t-raeume.de

Liebe Leserinnen und Leser,

heute ist der 15. Oktober. Die Welt ächzt unter kriegerischen Zuständen. Um der sogenannten Gerechtigkeit willen, wird Vergeltung geübt. Kein Stein soll auf dem anderen bleiben, solange nicht die Schmach getilgt ist, die man jemandem zugefügt hat. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Es bleibt dabei: Jesus, Buddha, Mahavira – man führt sie im Mund, aber man folgt ihnen nicht. –

Es gibt keine Einsicht, dass die Welt ein geistiges Gebilde ist und man nicht auf sie einwirken darf, wenn man sie erhalten will; andernfalls geht sie verloren. Es wird misslingen, denn mit Waffengewalt zu unterdrücken, bedeutet, einen zurückkehrenden Bumerang einzusetzen. Und seien es auch die prachtvollsten Waffen, sie sind die Werke des Unheils und Mordens.

Wenn Sie dies lesen, wird sich trotz vieler Brandherde eine Wahrheit bestätigen: Das Allerhärteste der Welt wird immer vom Allerweichsten besiegt werden. Die Israelis wie die Palästinenser, die Hamas wie die Hisbollah, Schiiten und Sunniten – sie wollen bedeutsam sein durch Härte und Stärke. Sie haben alle nicht das richtige Maß gefunden zu Ruhm und Leben, Gewinn und Verlust, Herz und Verstand. Sie verschwenden Lebenskraft, verlieren an Klarheit und Ruhe. Alles Leiden dieser Welt ergibt sich aus Vorstellungen, Erwartungen, Wünschen und Hoffen, ergibt sich aus dem Begehren. – Und was ist das „Allerweichste“? Die offenen Herzen der Menschen, in Aufrichtigkeit dem Höheren zugewandt, mitfühlend, dem Mütterlichen nah, unabhängig von Zuneigung und Abneigung, gütig bei aller Ungerechtigkeit.

Wir, die wir inmitten dieser Unterschiede eine Wahl treffen sollen, bewahren unseren Eigensinn, indem wir uns von der Menge abwenden und uns vom Wünschen abwenden. Wir mischen uns nicht ein. Wir bilden uns nicht ein, etwas besser zu verstehen. Wir streiten nicht.

Wir rufen Israelis und Palästinensern zu: „Wen der Himmel bewahren will, den schützt er durch die Liebe.“ Liebet einander und wisset: „Wo sich die Waffen gegeneinander erheben, siegt stets der Zurückweichende.“ Schaut doch hin, was den Tod begleitet: Es ist Starrheit und Härte. Es sinkt nieder, während das Weiche und vermeintlich Schwache emporsteigt.

Lasst uns für das Innere sorgen. Für unser wahres Wesen. Es ruht im Verborgenen, ist still. Ehre und Anerkennung im Außen interessieren uns nicht. Wir sind frei. Wir behandeln die Welt wie uns selbst. Wir bewahren unsere ererbten Schätze und schätzen alles, was andere geerbt haben. Nichts erfährt irgendeine Vorliebe. Wir behüten Eigenes und Fremdes. Schätzen es – frei von jeglichem Beherrschen.

So blicke ich über den 15. Oktober hinaus in das Zeitlose, das Allumfassende. Hier sind sie alle, die Herrscher dieser Welt, die Namen tragen wie Netanjahu, Biden, Putin, Xi Jinping, Ali Chamenei. Werden sie geliebt, gelobt, gefürchtet, verachtet? Es ist so gleichgültig wie der hessische Handkäse. Der stinkt von allen Seiten. – Es lohnt sich nicht, viele Worte um sie zu machen. Sie kommen und gehen. Sie stiften nur vorübergehend Verwirrrung.

Ich aber bleibe still und im besten Falle von allen Genannten unabhängig. Auch von Gut und Böse, richtig und falsch.

Herzlichst, Wolfgang Maiworm