Mythos und Mystik
Lara-Marie Obermaier: Mystic Woman
Mythos und Mystik im Spiegel der Dichter und Künstler
Wolfgang Maiworm und Lara Weigmann: Lanzarote – mystische Insel
Interview mit Yamuna Kiefer: Ein wandernder Guru, der die Welt segnet
Paramahansa Yogananda: Im Zauber des Göttlichen
Medizin und Bewusstsein
Prof. Dr. Hartmut Schröder: Künstliche Intelligenz
Lara Weigmann: Abhyanga – die tiefe Berührung der ayurvedischen Ölmassage
Dr. Reimar Banis: Schlafstörungen sind kein Schicksal
…und vieles mehr
Liebe Leserinnen und Leser,
Wir wissen, dass die Dispositionen zu einer Krankheit bereits im Geburtshoroskop erkennbar sind. Warum? Weil im Anfang das Ende liegt – und im Samen bereits angelegt ist, was sich im Laufe eines Lebens entfalten bzw. offenbaren wird.
Die Bedeutung einer Krankheit will gedeutet werden, will bezüglich ihres geistigen Hintergrundes erfasst werden. Es ist nicht eine Störung, wie es uns die Schulmedizin weismachen will. Und es geht nicht darum sie möglichst schnell wegzumachen. Es fängt ja schon damit ein, dass es der Schulmedizin um Krankheiten geht – also um die Mehrzahl. Im Wesentlichen geht es aber um DIE Krankheit, die dem Einzelnen einzig ist – und die in Entsprechung zur Gesundheit steht, zu der es keine Mehrzahl gibt – also keine Gesundheiten.
Krankheit ist also auf den Leib geschrieben und betrifft das Menschsein an sich. Dies betrifft nicht den Körper, sondern den Geist, der Symptome „zeichnet“ und aufzeigt, dass der Mensch nicht mehr heil ist, nicht mehr vollkommen ist, nicht in seiner Gesetzmäßigkeit ist. – Krankheit ist also eine Warnung, die vorgibt: Kümmere dich um mich, denn hier ist etwas nicht in Ordnung.
Und so stellen wir fest, dass eine Schulmedizin, die nur Symptome sieht und diese Symptome mit Krankheiten bezeichnet, niemals aus dem Kampf herausfinden kann, der sich gegen das Symptom richtet, denn damit wird das Kranksein NIE erfasst. Krankheit lässt sich nämlich nicht bekämpfen. Sie ist vielmehr der Hinweis darauf, wo der Problembereich dahinter liegt.
Nur entsprechend dieser Erkenntnis kann sich Heilwerden oder ein Heilsein ergeben. Der Körper ist die Bühne, auf dem sich das Kranksein zeigt. Hier ist der Ausdruck für das, was dem Menschen fehlt. Hier will das Fehlende gefunden werden. Die entscheidende Frage zum Heilwerden heißt also nicht „Was hast du?“ sondern „Was fehlt dir?“. Wenn dementsprechend ein Heilmittel angeboten wird, wird eine Krankheit durchlauchen und wird zu einem Entwicklungsschritt. Krankheit ist folglich der „Dünger“, der Heilung möglich macht. Noch mehr: Krankheit ist die Voraussetzung, die Entwicklung des Menschen möglich macht. Krankheit will genutzt werden, um zu verstehen, was fehlt.
Wenn dies verinnerlicht ist, erkennt man, was einem die jeweilige Krankheit sagen will. Man lässt los, integriert die Information des Körpers bzw. der Seele – und macht das Symptom im besten Falle überflüssig.
Einige Beispiele mögen Licht ins Dunkle bringen: Wenn sich jemand nicht mehr bücken kann, d.h. sich nicht mehr beugen kann, offenbart er seinen Schatten, seine Angst. – Und wenn jemand eine juckende Haut hat, möge er sich fragen, warum er nicht aus der Haut gefahren ist, als dies angesagt war. Und jene, die ohnmächtig sind, haben wohl Angst vor der Macht, die sie entfalten könnten, wenn sie auf die Bühne des Lebens gingen – und dafür die entsprechende Resonanz erhielten. Und wenn es um Beschwerden beim Atmen geht, ist die Frage zu stellen, ob das Geben (Ausatmen) im Gleichgewicht mit dem Nehmen (Einatmen) ist. Dies auf das alltägliche Leben übertragen, bedeutet, die Frage zu stellen, was ich nicht hergeben will und was ich ggf. nicht hineinnehmen will, womit ich nicht kommunizieren will.
Dies bedeutet, dass ein Symptom immer einen Sinn offenbart. Es zu bekämpfen, macht also keinen Sinn. Hinter dem Symptom ist eine Energie, ein Geist, der behandelt werden will.
Alles Liebe, Wolfgang Maiworm