Lebens|t|räume Magazin

Ausgabe August 2023

Licht, Leben, Liebe
Roland Jundt: Die Bedeutung von Licht-Arbeit
Wolfgang Römhild: Einkehr LICHT
Peter Götz: Geistige Wegweiser: Christian Wagner
Kurt Fenkart: Hellsicht
F. Meckel-Fischer: Psychoaktive Substanzen

 

…und vieles mehr

Wenn Sie mir schreiben möchten:
Wolfgang Maiworm, E-Mail: wolfgang@lebens-t-raeume.de

Liebe Leserinnen und Leser,

mein Thema soll heute „VERANTWORTETE FREIHEIT“ sein. – Die Anregung dazu gab mir und Lara am 28. Juli Dr. Franz Alt in einem persönlichen Gespräch in Baden-Baden, als er mir den Friedensforscher Carl Friedrich von Weizsäcker in Erinnerung brachte. Dieser weise Mann stellte fest, dass es Freiheit ohne Verantwortung nicht geben könne; Verantwortung sei die Kehrseite von Freiheit. In seinem letzten großen Werk „Der bedrohte Friede“ (1983) sagte er Entwicklungen in der Welt voraus, für die er ausgelacht wurde – und Recht behielt.

Auf diesen Spuren ist auch der große philosophische Journalist Franz Alt. Er ist 85 Jahre jung – und sein über die Zeit hinausreichendes Erbe, das er uns allen schenkt, heißt: Der Gegenwart verpflichtet habe ich in die Zukunft geschaut – und die Erfahrungen in der Zeit geben mir Recht.

Franz Alt war immer am Puls der Zeit, als er zwanzig Jahre lang als Moderator die Sendung REPORT leitete, die in aller Regel ca. 17 Millionen Zuschauer hatte, und auch später, als er mit seinem unzweideutigen Eigensinn die Sendungen „Zeitsprung“, „Grenzenlos“, „Querdenker“ brillant in die Wohnzimmer der Republik brachte. Der Dalai Lama, Michail Gorbatschow, Eugen Drewermann, Klaus Töpfer, Hermann Scheer und viele andere außergewöhnliche Menschen standen ihm Rede und Antwort, brachten Minderheiten in den Fokus öffentlichen Interesses. Parallel dazu schrieb er aufsehenerregende Bücher, wie zum Beispiel „Jesus, der erste neue Mann“, „Frieden ist möglich. Die Politik der Bergpredigt“, „Liebe ist möglich. Die Bergpredigt im Atomzeitalter“, „Die Sonne schickt uns keine Rechnung – die Energiewende ist möglich“, „Krieg um Öl oder Frieden durch die Sonne“, „Wege zur ökologischen Zeitenwende. Reformalternativen und Visionen für ein zukunftsfähiges Kultursystem (mit Rudolf Bahro und Marko Ferst)“, „Die Schöpfung (Bildband, mit Wilfried Weyer)“, „Was Jesus wirklich gesagt hat“, „Die 100 wichtigsten Worte Jesu – Wie er sie wirklich gesagt hat“, „Flüchtling – Jesus, der Dalai Lama und andere Vertriebene: wie Heimatlose unser Land bereichern“, „Lust auf Zukunft: Wie unsere Gesellschaft die Wende schaffen wird“, „Unsere einzige Erde – eine Liebeserklärung an die Zukunft“, „Die außergewöhnlichste Liebe aller Zeiten: die wahre Geschichte von Jesus, Maria Magdalena und Judas“.

Sind das nicht alles Zeichen für Wachheit, Achtsamkeit und wahre Religiosität, die Akzeptanz des jeweils Andersartigen über Toleranz stellt? Ist die Freundschaft zwischen dem Dalai Lama und Franz Alt darauf begründet, dass Ethik höher einzuschätzen ist als Religion?

„Schuldig kann man in jeder Position werden“, sagt Franz Alt im Gespräch – und er meint damit jede nur denkbare Haltung zum aktuellen Kriegsgeschehen in der Ukraine. In welchem Verhältnis steht das Gebot „Du sollst nicht töten!“ zum „Du sollst nicht töten lassen!“ ? – In welchem Verhältnis steht der „Putin-Versteher“ zum „Putin, dem Verbrecher“? – Der Blick in die Geschichte der Bundesrepublik offenbart, dass auch unsere Politiker einen Unterschied mach(t)en zwischen dem Menschen, der Politik für sein Land zu machen hat, und jenem als Privatperson. Die Frage war Franz Alt erlaubt: Klären Sie Ihre Probleme mit Ihrer Frau durch die Abschreckung mit Atomwaffen? –

Ist es nicht erlaubt, auch Putin zuzugestehen, ein Mensch zu sein, der durch Erfahrungen zu

anderen Einsichten und Erkenntnissen kommt? Wir sind doch alle in dieser Welt, um zu lernen, oder? Man kann Fehler korrigieren. Und sehr oft ist der Zeitgeist klüger als wir es uns in allen Ängsten ausdenken können. Das offenbart die Bewegung „Fridays for Future“ oder auch die Wiedervereinigung Deutschlands. – Immer wieder kommen Dinge zustande, die wir für unmöglich hielten. Ja, wir dürfen vertrauen, dass es eine bessere Welt geben wird, eine Welt in BALANCE, wie sie im Maria-Magdalena-Evangelium anklingt. Dies bedingt unter anderem ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Männlichem und Weiblichem, zwischen Mann und Frau. Dazu gehört die Reflexion einer Aussage des Dalai Lama, wonach künftig mehr Frauen die Regierung in der Welt übernehmen sollten; dann wäre die Welt besser.

Bis dahin nehmen wir Rückschläge in Kauf, und wir schämen uns nicht, im Rückblick feststellen zu müssen, dass wir einmal für Atomenergie waren, aber jetzt klüger geworden sind – und wissen, dass es NIE eine „restlose Sicherheit“ geben wird. Und diese Erkenntnis unser Handeln künftig bestimmen soll.

Lieber Franz Alt, wir danken Dir, dass Du uns schon so oft die Augen dafür geöffnet hast, dass wir JETZT die verantwortete Freiheit haben, eine ZUKUNFT zu gestalten, die grenzüberschreitende Liebe zu allem Leben bedeutet.

Herzlichst,
Wolfgang Maiworm und Lara Weigmann