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Wolfgang Maiworm, E-Mail: wolfgang@lebens-t-raeume.de, Website: www.wolfgangmaiworm.de
Liebe Leserinnen und Leser,
bald ist Ostern. Bald werden wir – bewusst oder unbewusst – mit dem Thema der Vergänglichkeit in der polaren Weltkonfrontiert. Einige von uns gedenken dann im christlichen Glauben Jesus, der im Tod erlöst wird, heimfindet und als Christus seine Himmelfahrt antritt. „Es ist vollbracht“ – der Vater und der Sohn sind wieder EINS.
Als Gott schuf, opferte er sich in die Welt; der Sohn vertritt ihn in der Welt. Eines Tages erwacht er und beginnt den Weg der Religio (der Rückbindung zu dem, woher er gekommen ist), der im Tod am Kreuz – dem Symbol der Polarität von Zeit und Raum – endet. Der Sohn hat wieder heimgefunden: ins Zeitlose, ins wahre Leben. Die Trennung ist aufgehoben. Das nennt man ERWACHEN – die Bewusstwerdung, dass es in Wirklichkeit keine Trennung gibt. Sie ist Illusion, die sich in folgenden Worten aus dem „Ostermysterium“, wie es Thorwald Dethlefsen uns nahegebracht hat, spiegelt:
„Das ICH ist – bildlich gesprochen – so etwas wie ein ZAUN, mit dem man in einer großen Landschaft ein Grundstück absteckt, zu dem man dann ‚MEIN Grundstück‘ sagt.
Vielleicht kann dieses Gleichnis etwas von der Irrationalität dieses Vorgangs vermitteln: Dieses Land – die Erde – war seit jeher da, lange bevor sein neuer Besitzer existierte, und wird auch nach seinem Tode weiterhin existieren als das, was es immer war und immer sein wird: LAND, ERDE. Von dem Zaun, der das Grundstück abgrenzen soll, wird das Land eigentlich gar nicht berührt, und auch Sonne, Regen und Würmer negieren diesen Zaun. Der Zaun schafft in Wirklichkeit keine Realität – außer man glaubt an ihn. Die Idee des Grundstücks ist davon abhängig, dass der Besitzer und einige Mitspieler an diesen Zaun glauben – und weil dazu der Regenwurm nicht zu bewegen ist, existiert für ihn das Grundstück bereits nicht. –
Der ZAUN ist das ICH des Menschen, das nur als Idee existiert und von seinem Glauben abhängig ist. Mit seinem ICH grenzt der Mensch sich ab – und damit auch aus: aus der EINHEIT.
Mit dem ICH entsteht POLARITÄT, denn es gibt nun ein INNEN und ein AUßEN, Ich und Nicht-Ich. Außerhalb des ICH liegt nun der Rest des Bewusstseins – eben das, was einem nicht bewusst ist: das UNBEWUSSTE oder auch der Schatten. –
Das Unbewusste ist das weite, unbegrenzte, unüberschaubare – und daher auch Angst auslösende – Meer, in dem sich das kleine ICH wie eine Insel ausmacht.
Dieses MEER des Bewusstseins ist die EINHEIT – psychologisch nennen wir es das SELBST.
Dieses Selbst ist ewig, unvergänglich, grenzenlos; es enthält alles, was ist. Das ICH ist daraus ein winzig kleiner Ausschnitt, ein Aspekt – begrenzt, vergänglich, zeitabhängig. Es unterliegt den Gesetzen der Polarität; es ist ja selbst die Grundlage der Polarität.
Das SELBST ist GOTT, ist ALLES.
Das ICH entspricht der SCHÖPFUNG, den FORMEN.
Bezogen auf das ICH ist das SELBST dessen VATER. Stammt doch das Bewusste aus dem Unbewussten, das Kleinere aus dem Umfassenderen. Das Selbst ist also der VATER des ICHS, das ICH ist der SOHN.
So verhält sich also das SELBST zum ICH wie GOTT VATER zum SOHN.“
In diesem Bewusstsein wünschen Lara und ich euch FROHE OSTERN und ein Erwachen in die ewige Wahrheit!
Alles Liebe, herzlichst,
Wolfgang Maiworm